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Nordkorea Reisen

Unterwegs im nordkoreanischen Diamantgebirge

Nordkorea hat sich der Welt lange verschlossen. Doch nach Lockerung der Reisezwänge wurde das Land erneut Anziehungspunkt vieler westlicher Touristen. Besonders die unfassbar schöne, atemberaubende Natur ist es, die Besucher aus dem Ausland anzieht. In Scharen strömen sie nach Nordkorea, in dem die Natur einen Punkt geschaffen hat, der schöner ist als der nächste. Doch selbst hier, in diesem Paradies der Natur, gibt es Orte, deren natürliche Schönheit die ihrer Nachbarn weit in den Schatten stellt. Einer dieser Orte voller atemberaubender, majestätischer Natur sind die Diamantgebirge.

Schönheit der koreanischen Natur

Das Diamantgebirge, oder auch Kŭmgangsan, wie es auf Koreanisch heißt, erstreckt sich über eine unfassbare Länge von insgesamt 40 Kilometern in Ost-West-Richtung, sowie 60 Kilometern in Nord-Süd-Richtung. Insgesamt umfasst das Diamantgebirge eine Fläche von unglaublichen 530 Quadratkilometern voller Naturwunder und natürlicher Schönheiten. Seinen Namen hat das Diamantgebirge übrigens – einer alten koreanischen Legende zufolge – von der Tatsache erhalten, dass seine Berggipfel im Sonnenlicht glänzen wie Diamanten. Das ist zwar lediglich eine sehr romantische Umschreibung, dennoch spiegelt sich in dieser Entstehungsgeschichte seines Namens die natürliche Schönheit wider, die das Diamantgebirge so einzigartig macht.
Unterteilt ist das so romantisch benannte Gebirge in drei große Regionen: Naekŭmgang, oder Inneres Diamantgebirge, Oekŭmgang, oder Äußeres Diamantgebirge, und Haekŭmgang, das Meeresdiamantgebirge.
Das Innere Diamantgebirge ist die Perle in der wunderbaren Muschel dieses Naturwunders. Es wird auch als femininer Teil des Diamantgebirges bezeichnet. Diesen Beinamen hat Naekŭmgang deshalb erhalten, weil es von solch einer umwerfenden Schönheit, sowohl an Flora als auch an Fauna, ist. Es bietet seinem Besucher eine Unzahl an Tier- und Pflanzenarten, von denen viele einmalig in der Welt sind. Zudem befinden sich in diesem Teil des Diamantgebirges viele buddhistische Klöster, Tempel, und Einsiedeleien, die fast ebenso viele Besucher anziehen wie die natürlichen Wunder des Diamantgebirges.

Die drei Teile eines Gebirges:
Das Innere Diamantgebirge

Das Innere Diamantgebirge, auf Koreanisch Naekŭmgang genannt, ist die feminine Seite des riesigen Gebirges. Hier finden Besucher besonders viele, aufregend exotische Tiere und Pflanzen. Auch die vielen buddhistischen Klöster und Einsiedeleien des Diamantgebirges finden sich vor allem im Inneren Diamantgebirge. Auch der höchste Gipfel des gesamten Gebirges, der Birobong mit seinen 1638Metern Gipfelhöhe, findet sich im Inneren Diamantgebirge, dem Naekŭmgang. Doch auch andere, ebenso aufregende Gipfel stehen hier bereit um erstürmt zu werden. Mehr als ein Dutzend Gipfel des Diamantgebirges bieten ihren Besteigern mehr als 1500 Meter Gipfelhöhe zu erstürmen. Wem das zu hoch ist, für den finden sich immer noch unzählige kleinere Gipfel. „Kleiner“ allerdings nur wenn man sie mit den Riesen vergleicht. Denn die „kleineren“ Gipfel sind immer noch über 1000 Meter hoch. Von diesen Gipfeln gibt es im Kŭmgangsan insgesamt weit über 100 Stück. Diese faszinierende Anzahl an großen Gipfeln sollte genug sein, um selbst den abenteuerlustigsten Besucher Nordkoreas zufriedenzustellen.
Die Schönheit und Faszination des Diamantgebirges erklären sich auch dadurch, dass dieses atemberaubende Gebirge mehrere Jahrtausende lang als heilige Gebiete galten. Denn der Buddhismus schrieb den faszinierenden, von der Natur mit mehr als ausreichender Schönheit bedachten Berggipfeln die Tatsache zu, der Sitz heiliger Energien zu sein. So ist zum Beispiel der Monggyong-Fels eine dieser heiligen Stätten. Dieser Fels ist mehr als 90 Meter hoch, und hat die Form eines großen, zerbrochenen Spiegels. Von ihm geht die Sage um, dass er die Gedanken jedes Besuchers lesen kann, und jedem Menschen, der ihn betrachtet, seine Sünden aufzeigt.
Auch der Sambul-Felsen ist einer der größten Anziehungspunkte des Inneren Diamantgebirges. Die Besonderheit dieses Felsens besteht darin, dass er von drei großen, und über 60 kleinen buddhistischen Bildern verziert ist. Diese Kunstwerke stammen aus dem letzten Jahrhundert des Goryeo-Reiches, also aus dem 14. Jahr­hundert, dem Zeitpunkt, als die Mongolen Korea angriffen und verwüsteten.
Von der Abwehr einer weiteren Invasion, im 16. Jahr­hundert durch Toyotomo Hideyoshi, japanischer General und Politiker, zeugt ein Denkmal, das hier errichtet wurde. Es ist dem Mönch Sosan gewidmet. Dieser Kriegermönch hat mit seiner Schar ihm treu ergebener Kriegermönche entschieden dazu beigetragen, den Invasionsversuch des japanischen Fürsten abzuwehren.

Das Äußere Diamantgebirge

Der äußere Teil des Diamantgebirges, auf Koreanisch Oekŭmgang genannt, hat ebenfalls beeindruckende Naturschönheiten zu bieten. Doch da die Landschaft hier eher von kantigen, rustikalen Landschaften geprägt ist, gilt das Äußere Diamantgebirge als der maskulinere Teil des Kŭmgangsan. Besonders die vielen, steil aufragenden Bergspitzen sind es, die diesem Teil des Diamantgebirges seinen Ruf als maskulinerer Teil des Kŭmgangsan eingebracht haben.
Aus diesen Gründen eignet sich das Äußere Diamantgebirge naturgemäß perfekt zum Wandern und Bergsteigen. Die gewaltigen, teils bis ins Bizarre hinein geformten Zacken der Berggipfel sind es, die die außergewöhnliche Schönheit des Äußeren Diamantgebirges ausmachen. Der Sujong-Gipfel ist einer der Punkte, die dem Oekŭmgang seinen Ruf als maskuliner Teil des Diamantgebirges eingebracht hat. Allein bereits die Tatsache, dass von hier aus der Sonnenauf- und untergang über dem Kŭmgangsan noch beeindruckender ist als im Rest des Gebirges, macht den Sujong-Gipfel bereits zu einem Naturwunder.
Im Gebiet des Äußeren Diamantgebirges finden sich darüber hinaus noch viele andere natürliche Schönheiten, von denen einige auch bizarr anzusehen sind. So gibt es zum Beispiel den „Mann auf sieben Felsen“. Diese seltsame Felsformation sieht genau so aus: Wie ein riesiger Mann, der sich zur Erholung auf sieben Felsen niedergelassen hat.
Und auch das Tal von Okryudong bietet natürliche Schönheiten für Besucher. Allein schon die pittoresk geformten Felsformationen des Tales sind Grund genug, ihm einen Besuch abzustatten. Und als wäre das noch nicht genug, so findet sich im Tal von Okryudong auch noch der größte Gebirgssee der Meeresdiamantgebirges, Okryudam genannt.
Eine weitere natürliche Attraktion des Äußeren Diamantgebirges ist Manmulsang, oder zu Deutsch: „Die zehntausend Dinge“. Seinen Namen hat das Gebiet von der Tatsache, dass hier eine Unmenge fantastisch geformter Stein- und Felsformationen zu finden ist. Allein schon der Eingang zu diesem Gebiet ist etwas besonderes, faszinierendes. Denn der Besucher wird hier von drei großen, steinernen Felsen begrüßt, die auf Koreanisch Samsǒn, auf Deutsch: „Die drei Feen“, heißen. Und stellt allein bereits diese Felsformation ein beeindruckendes Zeugnis der Schöpfung dar, so wird der Besucher spätestens beim Eintritt in das Gebiet der zehntausend Dinge noch mehr überrascht, als er es ohnehin schon ist. Direkt beim Eingang in das Gebiet bekommt der Besucher Ansimdae zu sehen. Ansimdae ist eines der Wunder, die den Eintritt in das Gebiet der zehntausend Dinge bereits erleichtern. Und ein weiterer Eingang verbirgt sich ebenfalls in diesem Gebiet: der Eingang zum Himmel. Zumindest wird er so genannt. Denn sein koreanischer Name, Haneulmun, bedeutet auf Deutsch nichts andere als „Himmelstor“. Haneulmun sieht auch genau so aus, wie man sich das Tor zur göttlichen Heimat vorstellt. Ein rundes Loch inmitten des Steins, mystisch aussehend, den Betrachter unweigerlich zu sich ziehend, bedeutet jedem Besucher zu ihm zu kommen, und in göttliche Sphären aufzusteigen. Und auch die Gegend um das Himmelstor herum sieht so aus, als hätte Gott persönlich diesen Flecken Erde geschaffen. Der Brunnen von Mangjangcheon ist gewissermaßen der Vorplatz des Himmels. Denn mit seinen rauschen Wassermassen bietet er das perfekte Panorama, um den letzten Schritt zum Himmeltor hin zu gehen.
Auch der Mangjang, zu Deutsch: „Vergiss deine Gebrechen“, ist eines der Naturwunder des Äußeren Diamantgebirges. Diese Quelle, die im Sonnenlicht glänzt und glitzert wie Gold, gehört zur Sagenwelt ganz Koreas. Es heißt, wer in ihr badet, oder von ihrem Wasser trinkt, der wird von seinen sämtlichen Gebrechen und Leiden geheilt. Aus diesem Grund ist diese Quelle auch bei alten Leuten in der gesamten Region so beliebt.

Wer nicht nur die Landschaft des Äußeren Diamantgebirges bestaunen will, dem bietet das Oekŭmgang auch hier Abwechslung vom langweiligen Alltag zuhause. Wie wäre es mit einem Besuch in Nordkoreas revolutionärer Geschichte? Dann bietet sich das Revolutionsmuseum Kŭmgangsan für einen Besuch an. Hier können Besucher die Geschichte der nordkoreanischen Revolution nacherleben, und ihren Wissensdurst, sowie die Lust nach Aufregung stillen.
Eine weitere der von Menschenhand geschaffenen Attraktionen des Äußeren Diamantgebirges: der Distrikt Songrim. In diesem Distrikt Nordkoreas befinden sich viele uralte, buddhistische Gebäude, die auch heute noch für Besucher offen sind. Gerade diese religiösen Anlagen, oft mehrere Jahrhunderte, oder gar ein Jahrtausend alt, ziehen Jahr für Jahr viele Besucher aus dem In-, wie auch dem Ausland an. Eine dieser Anlagen ist die Einsiedelei von Songrim. Dieses Gebäude ist eines der beeindruckendsten des gesamten Landes. Nicht umsonst wird es in jeder touristischen Werbung besonders erwähnt, da seine Schönheit nicht nur einzigartig, sondern auch umfassend ist. Diese große Anzahl an buddhistischen Klöstern, Einsiedeleien, und Tempelanlagen ist nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt dass das Diamantgebirge über Jahrhunderte hinweg als Zentrum des koreanischen Buddhismus gegolten hat. Die Ursprünge dieses Rufes gehen zurück auf das erste Jahrhundert nach Christi Geburt. Zu dieser Zeit wurde erstmalig mit der Verbreitung des Buddhismus in dieser Gegend Koreas begonnen.

Die Landschaft des Meeresdiamantgebirges

Haekŭmgan, wie das Meeresdiamantgebirge auf Koreanisch heißt, ist bekannt für seine unzähligen Lagunen und bedeutenden Felsformationen. Über 40 Kilometer Länge erstreckt sich das majestätische Haekŭmgan, entlang der Küste des Japanischen Meeres. Aus dieser Lage heraus erklärt sich auch die Art und Beschaffenheit der Natur des Meeresdiamantgebirges. In irgendeiner Weise ist jegliche Natur in diesem Gebiet vom Meer, oder zumindest vom Wasser beeinflusst.
So ist zum Beispiel die Samilpo-Lagune ein atemberaubendes, unglaublich schönes Naturwunder, dessen Schönheit jeden Besucher sofort in seinen Bann zieht. Der Legende nach erhielt sie ihren Namen durch einen der koreanischen Könige. Er plante zuerst an der Lagune eine Rast von einem Tag Dauer zu halten. Von der atemberaubenden Schönheit dieser Lagune war der König aber so fasziniert, dass er seinen Halt auf drei Tage verlängerte. Daher stammt auch der Name der Lagune, der übersetzt „Drei Tage“ bedeutet. Allein diese Legende zeigt bereits, wie faszinierend die Schönheit der Lagune sein muss, doch stellt die Wahrheit die Vorstellung noch in den Schatten. Mit einem Umfang von über acht Kilometern ist die Samilpo-Lagune eine der größten ihrer Art in ganz Korea. Der Grund ist teilweise bis zu 13 Metern tief, aber an keiner Stelle ist er weniger als neun Meter tief. Und damit erschöpfen sich die Wunder dieser Lagune noch lange nicht. Denn um die Samilpo-Lagune herum liegen genau drei Dutzend Gipfel. Nicht zu hoch, dennoch hoch genug, um die Schönheit der Lagune, die sie umgeben, noch mehr hervorzuheben.
Ein weiteres Wunder des Meeres und des Landes des Haekŭmgan sind die Klippen von Chonseokjeong. Diese berühmte Felsformation erstreckt sich über mehr als einen Kilometer Länge, und stellt eines der Wunder des Meeresdiamantgebirges dar. Wer diese Felsformation betrachtet, der stellt fest dass dieses Gebirge seinen romantischen Namen vollkommen zu Recht trägt. Die Klippen erstrecken sich auf über einem Kilometer Länge durch das Japanische Meer. Wer ihre Felsen sieht, wie sie steil gen Himmel ragen, der ahnt etwas von der großen, schöpferischen Kraft, die hier zu Werke gegangen sein muss.
Wer dagegen weniger an der Landschaft, als vielmehr an den Möglichkeiten, sie zu nutzen interessiert ist, für den bietet das Meeresdiamantgebirge viele Freizeitmöglichkeiten. Die Küste von Haekŭmgan ist im Juli und August für öffentliches Schwimmen geöffnet, und bietet damit mehr als genug Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen. Das angenehm temperierte, nicht zu kalte Wasser ermöglicht es seinen Besuchern zu baden, zu schwimmen, zu tauchen. Und selbst hier bietet das Meeresdiamantgebirge einen atemberaubenden Anblick, dank seiner natürlichen Schönheit. Haemanmulsang, zu Deutsch: Zehntausend Dinge in der See, ist eine jener bizarr geformten Felsformationen, die dem Meeresdiamantgebirge seine unglaubliche Schönheit verliehen haben.

Das artenreiche Leben des Diamantgebirges

Das Diamantgebirge ist die Heimat für unzählige Tier- und Pflanzenarten, von denen einige einmalig in der Welt sind. Alleine 400 verschiedene Schmetterlingsarten leben in den waldreichen Gebieten des Kumgang. Diese riesige Anzahl an verschiedenen Tieren allein ist es bereits, die jährlich unzählige Besucher an den Kumgang bringt. Doch nicht nur Schmetterlinge bevölkern die Lüfte im riesigen Diamantgebirge. Auch weit größere Flugtiere, echte Vögel, finden sich in den Lüften des Kumgang zur Genüge wieder. Zu diesen Vögeln zählt natürlich auch die weltberühmte koreanische Zwergohreule. Auch die Bachstelze, freilaufende Fasane, Kuckucke, wilde Wildgänse, Schwarznackenpirole, oder auch viele Möwen, finden sich im Kumgang zu Tausenden und Abertausenden wieder.
Auch die Gewässer in, und um das Diamantgebirge herum, sind voll von fantastischem Leben. Der Karpfen und die Forellen des Kumgang sind da schon eher gewöhnliche Arten von Fisch. Doch auch Lachse finden sich in den Gewässern des Kumgang in großer Anzahl. Zudem existieren hier zehn verschiedene Arten des Frosches, die ebenfalls viele Touristen anziehen.
In den hügeligen Wäldern, den hohen Spitzen, den grünen Auen und Wiesen des Diamantgebirges finden sich zudem viele auf dem Land lebende Spezies.

Doch nicht nur die Fauna des Kumgang ist ins Umfassendste entwickelt. Auch das pflanzliche Leben des gesamten Diamantgebirges ist auf eine Unzahl verschiedener Spezies gegründet, die den Reiz des Gebietes ausmachen. Vom „kleinen“ Bambus, bis hin zu riesigen, uralten Eichen reicht die Vielfalt des Diamantgebirges. Und nicht nur die großen Pflanzen des Gebietes sind zahlreich anzutreffen. Auch den kleinen Pflanzen, insbesondere den Bodengewächsen, begegnet man im Kumgang – im wahrsten Sinne des Wortes – auf Schritt und Tritt. Die japanische Rotpinie, Thuja, einfache Blaubeeren, Azaleen, gelbe Waldreben, Lilien, diese Pflanzen, und noch unzählige andere, findet der begeisterte Naturfreund im Kumgang. Dazu gesellen sich die lokalen Pflanzenspezies, wie zum Beispiel die Kumgang-Stephanandra, oder die Kumgang-Glockenblume. Diese einzigartigen Spezies, die sich nirgendwo anders auf der Welt finden lassen, sind ein bedeutender Punkt, weshalb Touristen das Diamantgebirge als Ziel wählen. Nicht umsonst stehen im gesamten Diamantgebirge Schilder, aufgestellt von der Tourismusbehörde, die im Wortlaut besagen, dass Besucher unbedingt den Pflanzen ihre Aufmerksamkeit schenken sollten. Denn, „es gibt hier einige Pflanzen, die Ihre Aufmerksamkeit auf sich lenken werden. Falls Sie diese Pflanzen nicht bemerken, werden Sie es den Rest Ihres Lebens lang bereuen“.

Tourismus auf hohem Niveau: Das Tourismusgebiet Kŭmgang-san

Seit dem 23. Oktober 2002 besteht die Touristenregion Kŭmgang-san. Sie ist eine besondere Verwaltungsregion Nordkoreas, und zugleich eine Sonderwirtschaftszone. Durch ihre Lage, im Osten an das Japanischen Meer, im Norden und Westen an Kangwŏn-do, im Süden an das südkoreanische Gangwon-do grenzend, bietet sich hier eine Vielzahl besonderer Schmuckstücke für Besucher. Insgesamt 530 Quadratkilometer wunderbare Naturschönheiten erwarten Touristen in diesem Gebiet. Von der atemberaubenden Schönheit des Japanischen Meeres bis hin zu den – diesmal im wahrsten Sinne des Wortes – den Atem raubenden Gipfeln des Piro-Berges verspricht das Gebiet Kŭmgang-san nicht nur Schönheit, sie liefert sie auch.
Insgesamt 12000 Bergspitzen laden wander- und kletterbegeisterte Besucher des Gebietes ein. Der bereits erwähnte Piro-Berg, mit 1639 Metern Gipfelhöhe der höchste Berg im Tourismusgebiet Kŭmgang-san, stellt selbst erfahrene Bergsteiger vor Herausforderungen. Er stellt gleichzeitig die höchste Erhebung im Tourismusgebiet Kŭmgang-san dar. Bei klarer Sicht bietet sich von seinen Höhen aus ein atemberaubendes Panorama, das den Blick auf das Japanische Meer freigibt. Und das Gebirge bietet nicht nur im Sommer guten Ausblick. Im Herbst werden seine bewaldeten Höhen von unfassbar schönen, in herbstliche Farben getauchten Schönheiten gesäumt, die den Betrachter zugleich erfreuen und erstaunen. Denn der Ausblick auf die unzähligen, in herbstliche Farben getauchten Gipfel ziehen jeden Betrachter sofort in ihren Bann. Bricht dagegen der Frühling an, so bietet sich hier ein ebenso atemberaubendes Bild wie im Herbst. Denn jedes Jahr im Frühling blühen im Kŭmgang-san Unmengen an frischen Blüten, die die gesamte Gegend zu einer unfassbar schönen Wunderlandschaft umgestalten.
Wem die natürliche Schönheit des Geländes nicht genügt, den können andere, von Menschenhand geschaffene Wunder erfreuen. Denn der Kŭmgang-san ist Heimat von unzähligen buddhistischen Klöstern, Einsiedeleien, und Mönchsbehausungen. Zudem finden sich hier viele verschiedene Denkmäler, die dem früheren Staatschef von Nordkorea – laut offizieller nordkoreanischer Terminologie „Ewiger Präsident“, und damit de jure Staatschef von Nordkorea auf ewig – Kim Il-sung, gewidmet sind. All diese Bauten sind Denkmäler der nordkoreanischen Geschichte, und jährlich Anziehungspunkt vieler Tausend Touristen.

Das spezielle Erlebnis des Touristen: Onjeong gak

Eine besondere Attraktion für Besucher des Kŭmgang-san stellt die von der Hyundai Motor Corporation geschaffene touristische Infrastruktur des Gebietes dar. Dieses Ressort, das Onjeong gak genannt wird, bietet seinen Besuchern jede Art von Annehmlichkeit, die man sich nur vorstellen kann. Zudem finden sich im Onjeong gak viele Hotels, natürlich erste Klasse. Wem dagegen die große Gemeinschaft eines Hotels nicht zusagt, für den existiert eine Unzahl anderer Möglichkeiten, wohnlich seinen Urlaub zu verbringen: Bungalows, Jurten, Chalets, Wohnwägen, Onjeong gak bietet hier alle Möglichkeiten, die man sich nur wünschen kann. Erreicht werden kann die Touristenregion, die zugleich eine Sonderverwaltungszone Nordkoreas ist, von allen Seiten aus per Straße. Der Bahnanschluss ist dagegen nur von Nordkorea, nicht aber von Südkorea aus möglich.
Neben reinen Wohnmöglichkeiten gibt es natürlich auch andere Annehmlichkeiten im Tourismusgebiet Onjeong gak, und zwar in allen vier Jahreszeiten. Essen, Trinken, Unterhaltung, das riesige Tourismusgebiet Onjeong gak bietet seinen Besuchern all dies in Hülle und Fülle.
Speis und Trank bieten mehrere Großrestaurants, die westlichen Restaurants in keinster Weise nachstehen, bieten kulinarische Besonderheiten des nördlichen Koreas. Bis zu mehrere Hundert Kunden gleichzeitig werden hier Spezialitäten serviert, ebenso wie verschiedene Sorten an anderem Essen. Als besondere Annehmlichkeit von Seiten Hyundais steht im Tourismusgebiet Onjeong gak eine vollständige Schlittenbahn, die Jahr für Jahr Tausende Besucher reizt, in das Diamantgebirge zu kommen. Wem das zu aufregend ist, dem bietet Onjeong gak eine weitere Perle: mehrere Golfplätze. Diese Plätze richten sich an Spieler jeder Erfahrungsstufe, und bieten Zerstreuung und Ablenkung vom Alltag. Zudem plant Hyundai für die nächsten Jahre die Erweiterung des Touristengebietes, um ein komplettes Skiressort.
Das Tourismusgebiet Onjeong gak zieht jährlich nicht nur Besucher aus dem Westen an. Auch die Anzahl chinesischer und japanischer Touristen nimmt von Jahr zu Jahr mehr zu. Sollte Hyundai die Erlaubnis bekommen, seine Expansionspläne, die sich auf den Myohyang, sowie den Paektu beziehen, in die Realität umsetzen zu dürfen, wird sich das Urlaubsressort sogar noch erweitern. Bereits in den letzten beiden Monaten des Jahres 1998, als das Ressort eröffnet wurde, wurden 15000 Besucher angelockt. 2005 waren es bereits weit über eine Million Besucher, die jährlich die Region Onjeong gak besucht haben.
Eine Besonderheit des Onjeong gak: Die Touren, die von Hyundai angeboten werden. Seit 2006 wird ein spezielles, mehrtägiges Wochenende für Besucher aus dem Ausland angeboten. Diese Trips dauern jeweils mindestens drei Tage, da zwei Übernachtungen mit eingeschlossen sind. Und obwohl auch auf diesen Touren die jeweiligen Beschränkungen des restlichen Nordkorea, in Bezug auf Laptops, Mobiltelefone, Digital- und Videokameras, sowie Ferngläser gelten, genießen die Besucher in Onjeong gak eine Reihe von Freiheiten, die nicht für das restliche Nordkorea gelten. Sie bekommen beim Eintritt auch einen speziellen Pass ausgehändigt, der ihren eigenen Pass beinhaltet, eine spezielle Geldkarte, die im Ressort Onjeong gak benutzt werden kann, und eine komplett ausgefüllte Bordkarte. Diese Dinge werden alle in einer kleinen Plastikhülle aufbewahrt, die bei jedem Ausflug stets um den Hals getragen werden müssen.

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