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Nordkorea Reisen

Aktivitäten im Myohyang-Gebirge in Nordkorea

Allgemeine Informationen zum Myohyang-Gebirge

Das Myohyang-Gebirge im Herzen Koreas ist von jeher berühmt für seine wunderschönen geografischen Landschaften und bietet den Besuchern idyllische Einblicke in das Land und dessen Geschichte. Es besteht aus unterschiedlich hohen Erhebungen sowie bewaldeten Tälern, die einen einzigen und einzigartigen Duft verströmen: den Duft nach Wacholder. Das Myohyang-Gebirge zählt zu den fünf heiligen Bergen Koreas und beherbergt Tempel mit einer Ent­steh­ungs­ge­schich­te von mehr als 1000 Jahren. Pilger zog es seit Jahrhunderten an und inspirierte sie. Des Weiteren ist das Myo­hyang Gebirge Standort der Internationalen Freundschaftsausstellung. Über den Fluss Maohyang ist diese leicht zu erreichen und befindet sich etwa 1 km entfernt von Hyangsan. Zwei Gebäude im koreanischen Stil empfangen hier den Besucher. Das Gebäude auf der linken Seite ist Kim Il Sung gewidmet, das Gebäude zur rechten steht für Kim Jong Il. Ein ordentliches Benehmen ist allen Gästen empfohlen und der Aufforderung dazu wird mit bewaffneten Wachchleuten am Eingang Nachdruck verliehen. Wer Glück hat, darf mit seinen eigenen, in Handschuhen geschützten, Händen die vier Tonnen schweren bronzefarbenen Türen zur Kim II Sung Ausstellung öffnen. Der Glückspilz wird ob der Schwere der Tür erstaunt sein, mit welcher Leichtigkeit diese zu bedienen ist. Mancher hat das Gefühl, das leichte Öffnen der Türe ginge nicht mit rechten Dingen zu. Insgesamt hundert Säle warten auf die Besucher, die mit schützenden Überziehern auf ihren Schuhen alle Räume durchwandeln dürfen. Direkt am Eingang darf der werte Gast die Statue des großen An­füh­rers bewundern, die hoheitsvoll den Raum ausfüllt. Bei ihr befindet sich eine Karte des Landes Korea. Die enorme Zahl von 71000 Geschenken für den Großen Anführer des Landes wird hier zur Schau gestellt. Zahlreiche Räume bieten ihnen angemessenen Platz, in denen sie kategorisiert und nach Ländern und Schenkern geordnet sind. Es lässt sich sogar eine Entwicklung der Beziehungen zu Korea anhand der Wertigkeit und Größe der Geschenke ablesen. Die Ge­schen­ke sind mühevoll chronologisch und nach Herkunft aus den entsprechenden Ländern geordnet worden. Fotografiert werden darf hier übrigens nicht und die Kopfbedeckungen müssen ehrenvoll abgenommen werden.

Wer den sehr frühen Zug von Pjöngjang am Morgen nimmt, erreicht in etwa vier Stunden diesen Ort erlebbarer Ge­schich­te. Er ist aber auch durchaus gut erreichbar durch die Nutzung von Straßen, zum einen über eine Distanz von 160 km von Pyongyang über Anju oder 150 km über Pyongyang und Sunchon.

Rundgänge im Myohyang-Gebirge

Das Myohyang-Gebirge ist der ideale Ort für Rundgänge voller Entdeckungen aus Geschichte und Gegenwart. An kaum einem anderen Ort sieht man buddhistische Tempel, zauberhafte Natur, Wasserfälle und Pavillons so hautnah wie hier. So findet der Reisende abseits der Stadt Anju den Paekchang Pavillon sowie den Chemiekomplex Namhung Youth. Wer die Straße nimmt, folgt hier über weite Strecken dem Fluss Chongchon, der sich durch die Täler und Anhöhen windet. An der Stelle, wo der Fluss Mychyang auf den Chongchon trifft, nimmt das Gewässer eine scharfe Kurve und mit Erreichen der Stadt Hayngsan öffnet sich den Augen der Besucher das Tor zum Sangwan Valley. Bei Rundgängen durch das Myo­hyang Gebirge, das bildlich gesprochen wie eine „nasse Hand auf einem Tisch liegt“ und zwischen dessen Fingern grüne Täler spitz nach oben zur Spitze laufen, kann mannigfaltige Natur bewundert werden. Nicht verpasst werden sollte beispielsweise der reizvolle Anblick der Mündung des Myongyang in den Chongchon. Aber auch die Flora und Fauna werden zur Bewunderung ihren Beitrag leisten. Reich besiedelt ist das Gebirge von Wildziegen, Moschustieren, Feldhasen, Waschbären und fliegenden Eichhörnchen. Leoparden und Bären sind seltener anzutreffen, obwohl man ihre Spuren in den Tälern und Anhöhen sehen kann. Es bietet eine imposante Zahl von 200 verschiedenen Baumarten, unter anderem mit Koreanischem Ahorn, Asiatischer Eiche oder Asiatischer Haselnuss. Moose und Farne haben sich am Boden bei stets feuchter Umgebung angesiedelt. Fast 500 Pflanzenarten haben hier ihr Zuhause. Aufgrund des gemäßigten Klimas ist dieses Fleckchen Erde ganzjährig bereisbar und hat im Sommer wie im Winter für Gäste für Gäste Erstaunliches parat. Im Frühling besticht es durch die frischen Farben der erwachenden Natur in Form von Azaleen, Aprikosenbäumen und den Blüten der wilden Kirsche. Der Sommer verführt durch leuchtende Magnolienblüten und den Duft von Gewürznelkenbäumen. Hüttensänger und Kernbeißer tirilieren und erfüllen die Natur mit ihrem Gesang, unterbrochen von den Rufen des Kuckucks oder dem Klopfen des Spechtes. Im Wasser tummeln sich Saibling und Regenbogenforelle.

Wer von all der Natur müde ist, findet in einem der Hotels einen gemütlichen Unterschlupf für die Nacht. Zur Verfügung stehen eher kleine Hotels mit einer Zimmerzahl bis 30 oder eine große Hotelanlage mit dem Hyangsan Hotel und 228 Zimmern.

Von Hayngsan aus kommt man leicht ins Swangwon Valley. Hier steht der heilige Pohyon-Tempel. Er wurde im Jahre 1042 von dem Mönch Kwanghwak gegründet und bietet 24 originale Gebäude, die während des Koreanischen Krieges zerstört und hernach wieder aufgebaut wurden. Blickt man in der Geschichte etwas weiter zurück, beherbergten sie einst 60 Mönche, unter denen sich zu einem Fünftel Studenten befanden, die hier meditierten und lernten. Ein Denkmal für Kwanghwak sowie für den Mönch Thamil als Begründer des Ansim Tempels lassen sich hier bewundern. Ab hier be­tritt der Besucher die Welt des Buddhismus. Er kann sich mental auf eine Entdeckungsreise in eine andere Welt­an­schau­ung begeben. Hier sieht er die Glocke, die sage und schreibe eine Tonne wiegt sowie die Trommeln, die früh am Morgen zum Gebet rufen. Hier darf er die 13-stöckige Pagode bewundern, die etwa neun Meter hoch ist und den Hauptgebetsraum beherbergt. Man möchte meinen, man kann den tiefen monotonen Gesang der Mönche direkt vernehmen. Bemerkenswert ist auch die 1875 wieder erbaute Manse Hall. Hier gibt es eine unvergleichliche Bibliothek mit 80000 Blöcken der sogenannten Tripitaka, einer Sammlung umfangreicher buddhistischer Schriften. Entstanden sind diese Werke ursprünglich im 10. Jahr­hundert. Von der Mönche Hand liebevoll verfasst wurden sie im Jahre 1231 komplett zerstört. Erst im Exil in Kangliwa lebend haben sie Angehörige des Koryo Hofes in den Jahren von 1236 bis 1251 in mühevoller Kleinarbeit neu gestaltet. Die buddhistischen Regeln und Gebete wurden auf Blöcken von Magnolienholz oder Birkenholz festgehalten. Jeder Block hat eine Größe von 50×23×4 cm, umfasst 22 Zeilen und in jeder Zeile gibt es insgesamt 14 Buchstaben. Ebenso sind das Glockenhaus und die sieben Tonnen schwere Glocke hier zu bestaunen.

Wanderungen im Myohyang-Gebirge

Für Wanderungen ist das Myohyang-Gebirge bestens geeignet, bietet es doch nicht nur gut erschlossene Wege und Routen sondern auch jede Menge Sehenswertes an Naturdenkmälern und buddhistischer Architektur, was das Interesse an dieser Lebensweise durchaus wecken kann. Es gibt drei Hauptwanderwege, für die man einen Tag oder weniger einplanen sollte. Ein Weg führt das Sangwon Tal hinauf, ein zweiter Weg kann beschritten werden aus dem Manpok Tal herauf und ein dritter steilerer Weg führt hinauf direkt zum Piro Peak, dem höchsten Punkt in der Region.

Die Sangwon Tal Tour erstreckt sich auf 14 km und beginnt leicht westlich von Pohyon am Gottesacker der Mönche. Das Sangwon Tal eröffnet den Blick auf den Großen Felsen des Sangwon Tores. Ein Pavillon bietet Schutz und einen beeindruckenden Blick auf die Kumgong Wasserfälle. Überhaupt fühlt sich der Besucher hier wie in einer Märchenwelt. Auf seiner Route findet er mehrere Wasserfälle, die sich teilweise zu einem See ergießen und beachtliche Höhenunterschiede überwinden. Sehr spektakulär sind die Ryongyong Fälle mit einer Höhe von 84 Metern. Von der Anhöhe dieser Wasserfälle aus eröffnet sich dem Betrachter ein wundervoller Blick, der für den teils beschwerlichen Aufstieg belohnt. Im Su Pavillon erwartet den Wanderer der nächste Höhepunkt. Hier gibt es die legendäre Milch des Buddhas, der die Kraft nachgesagt wird, Kranke heilen zu können. Nur zwei Kilometer weiter und 500 Meter höher findet der Wanderer die Nungin Einsiedelei und einen weiteren Kilometer des Weges die Popwang Spitze. Von hier aus sind es noch etwa drei Stunden des Aufstiegs, um den Piro Peak mit seinen 1909 Metern zu erklimmen. Vorsicht ist geboten, hier oben kann ein gefährlicher Wind wegen. Ganz in der Nähe bietet sich ein Abstecher zum Chukson Tempel an. Dieser wurde 1875 erbaut und enthält das Puryong Kloster.

Nur 4 km vom Hyangson Hotel entfernt beginnt das Manpok Valley. Am Flusse Myohyang entlang wartet ein Rundweg mit einer Länge von 6 km und diversen Wasserfällen auf die Besucher. Der Weg entwickelt sich aus einer einfachen Wanderung zu einer mentalen Entdeckungstour voller mystischer Geschichte. Hier lässt sich die "Synfonie der Wasserfälle" erspüren und jeder davon hat eine eigene Geschichte zu erzählen. Die Murung Fälle beispielsweise erzählen von 8 Brüdern, die hier ihr Ende fanden, als sie Feuerholz holen wollten. Die Unson-Fälle laufen zu einem Pool zusammen, von dem erzählt wird, dass hier von Zeit zu Zeit Feen baden. Die Tangun-Grotte gilt es hier auch nicht zu verpassen. Von ihr erzählt man sich die Legende, dass der Gründer Koreas an dieser Stelle geboren wurde. Der 30 Meter breite Mujigae Felsen berichtet von der Legende, dass er den Regenbogen darstellt, auf dem die Feen hinab zur Erde schweben.

Mit seinen 1909 Metern der höchste Berg im Myohyang-Gebirge stellt der Piro Peak den anspruchsvollsten Anstieg dar. Von hier aus schaut man über das Chonton-Tal und das Chilson-Tal. Die Höhlen von Ryongmum und Paengryong lassen Geologie in natura entdecken. Hier haben sich Stalaktiten und Stalagmiten gebildet, die durch ein großes Wasserbecken voneinander getrennt werden. Im 8. Jahr­hundert wurden die Höhlen bereits entdeckt. Sie sind voll von ereignisreicher Geschichte. Hier haben sich Flüchtlinge in verschiedenen Kriegen versteckt und hier wurden auch buddhistische Schätze vor Eindringlingen in Sicherheit gebracht. Ein Mönch soll hier 18 Monate seines Lebens inmitten von Bärenskeletten verbracht haben. In der Regenzeit sammelt sich hier so viel Wasser, dass Besucher auf Booten über die entstehenden Gewässer fahren können. Die Grotte befindet sich 30 km östlich von Hyangsan und die gesamte Strecke hindurch ist 2 km lang.

Das Myohyang-Gebirge bietet damit einige sehr attraktive touristische Aktivitäten und wird für Reisen nach Nordkorea für Besucher aus der ganzen Welt immer beliebter.

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