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Offizieller Titel
Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK)
Kontinent
Asien
Hauptstadt
Pjöngjang (P'yŏngyang)
Landessprache
Koreanisch
Nationalfeiertag
9. September
Fläche
122762 km²
Küstenlänge
2495 km
Grenzlänge
1673 km
Grenzländer
China, Südkorea, Russland
Im Norden grenzt Nordkorea an die Volksrepublik China, im äußersten Nordosten an Russland. Nordkoreas Westgrenze bildet das Gelbe Meer (koreanisch: Westmeer), im Osten umgibt das Japanische Meer (koreanisch: Ostmeer) das Land. Südlicher Nachbar ist Südkorea, auch Republik Korea, welches durch die Demarkationslinie von Nordkorea getrennt wird und bis zur Annexion Koreas durch Japan 1910 den gemeinsamen Staat Korea bildete.
Bevölkerung
24 Millionen Einwohner
Bevölkerungsdichte
202,90 Einwohner pro km²
Bevölkerungswachstum
0,3% pro Jahr
Arbeitskräfte
7 Millionen
Währung
Won (= 100 Chon)
Bruttoinlandsprodukt (BIP)
22,4 Milliarden US-Dollar (Stand 2009)
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner
ca. 960 US-Dollar (Stand 2009)
Religion
Die Bedeutung der Religion und ihre Ausübung sind stark eingeschränkt durch die staatssozialistische Ideologie, daher sind die Einwohner mehrheitlich konfessionslos, jedoch sind ebenfalls der Budhismus und Konfuzianismus verbreitet.
Organisation der Wirtschaft
Die Wirtschaft ist mit wenigen Ausnahmen durchgehend planwirtschaftlich organisiert insbesondere bei Verbrauchsmärkten.
Verwaltungsstruktur
Das Land wird strikt zentralistisch geführt.

Politisches System

Staatsform
Volksrepublik
Staatsoberhaupt
„ewiger Präsident“: Kim Il Sung († 8. Juli 1994)
Vorsitzender d. Präsidiums der Obersten Volksversammlung
Kim Yŏng Nam
"Oberster Führer"
Kim Jong Un (kann sich von Kim Yŏng Nam vertreten lassen)
Regierungschef
Vorsitzender d. nationalen Verteidigungskommission: Kim Jong Un (Oberbefehlshaber der Armee)
Vorsitzender des Ministerrats
Choe Yong Rim (Premierminister)
Außenminister
Pak Ui Chun (seit Mai 2007)
Regierungspartei
Partei der Arbeit Koreas (PdAK)
Zwei Blockparteien
Koreanische Soziealdemokratische Partei (KSDP)
Partei der Jungen Freunde der Chondo-Religion
(Die PdAK und die zwei Blockparteien bilden zusammen eine "Einheitsfront", die Demokratische Front für die Wiedervereinigung des Vaterlands.)
Regierungsform
Sozialistische Volksdemokratie (mit dominanter Machtstellung der Kim-Dynastie)
Parlament
Die Oberste Volksversammlung hat 687 Sitze und besteht aus einer Kammer. Wahlen finden alle 5 Jahre statt, da jedoch keine Opposition bzw. keine Oppositionsparteien vorhanden sind, kann also nur für oder gegen die regierenden Blockparteien gestimmt werden, wodurch jene regelmäßig eine Zustimmung von 100% erhalten.
Unabhängigkeit
seit 1948

Geschichtliche Hintergründe

Nach dem zweiten Weltkrieg 1945 endet die 35-jährige japanische Kolonialherrschaft in Korea, indem es auf Beschluss der Siegermächte entlang des 38. Breitengrades geteilt wird. Im Norden entstand ein kommunistisches Regime durch die Besetzung der Roten Armee und der Süden wird von US-Truppen besetzt. Die Sowjetunion zieht einige Jahre später ihre Truppen aus dem Norden ab und der Norden bekommt den Titel der „Ko­re­a­nischen Demokratischen Volksrepublik“. Der Partisanenführer Kim Il Sung kommt an die Macht. 1950 stoßen nordkoreanischen Truppen in den Süden vor, wodurch Nordkorea vom UNO-Sicherheitsrat in Abwesenheit der UdSSR als Aggressor verurteilt wird und eine Aufstellung von UN-Truppen unter US-Kommando dem Süden als Hauptstreitmacht zur Verfügung gestellt wird. Die Volksrepublik China entsendet zur Un­ter­stüt­zung Nordkoreas eine „Freiwilligen“-Armee. Dies ist der Beginn des Koreakrieges. Am 27. Juli 1953 endet der Krieg durch ein Waf­fen­still­stands­ab­kom­men zwischen Nordkorea und den UNO-Truppen, jedoch bleibt die Demarkationslinie mit geringfügigen Änderungen bestehen. Ab 1960 wird die Industrialisierung vorangetrieben, wobei Nordkorea anfangs einen deutlichen Vorsprung gegenüber Südkorea hat. Ein US-Aufklärungsflugzeug wird über Nordkorea abgeschossen. Beide Korea-Staaten wollen eine friedliche Wiedervereinigung und bekennen sich dazu in einer ge­mein­sa­men Erklärung. Die Machtübernahme des Kim Jong Il (Sohn Kim Il Sungs) wird vorbereitet. Am 9. Oktober 1983 wird ein Attentat auf den süd­ko­re­a­nisch­en Staatschef General Chun Doo-hwan ausgeübt, jener überlebt, jedoch fällt der Verdacht auf den nordkoreanischen Geheimdienst. Drei Jah­re später wird ein südkoreanischer Passagierjet über dem Meer gesprengt. Erneut halten Geheimdienste Nordkorea für verantwortlich. Ein erstes Treffen der Ministerpräsidenten beider Staaten findet am 4. September 1990 statt. Beide Staaten treten den Vereinten Nationen bei. Erneut drei Jahre später plant US-Präsident Bill Clinton einen Luftangriff auf die umstrittene Nuklear-Anlage in Yongbyon, jedoch ist ihm die Aktion zu ris­kant, wodurch er sie abbläst. Kim Il Sung stirbt am 8. Juli 1994 nach 46-jähriger Herrschaft, nachdem er kurz zuvor den ehemaligen US-Prä­si­den­ten Jimmy Carter empfangen hatte. Sein Sohn Kim Jong Il wird Armee-Chef, KP-Generalsekretär und Staatsführer, jedoch ohne Präsidententitel, da jener seinem Vater vorbehalten bleibt als „ewiger Präsident“. Gemäß der Genfer „Rahmenvereinbarung“ von 1993 erklärt sich Nordkorea bereit, seine Nuklearprogramme offenzulegen und den Bau einer Atombombe nicht weiter zu betreiben. Im Gegenzug dazu sollen zwei zivile Reaktoren ge­baut werden. Die USA stimmen dem Bau der beiden Reaktoren zu. Nordkorea leidet an Überflutungen und Hungersnöten und entsendet Trup­pen an die südkoreanische Grenze. Der Waffenstillstand mit Seoul wird beendet. Am 25. Februar 1998 spricht der südkoreanische Präsident Kim Dae Jung in seiner Antrittsrede von einer „Sonnenscheinpoligik“ in der erneut das Ziel der Wiedervereinigung, wirtschaftlicher Zusammenarbeit und Aussöhnung im Vordergrund steht. UN-Hilfsmittel werden in Massen nach Nordkorea entsendet. Erste Tests mit einer Mittelstreckenrakete Nordkoreas werden als fehlgeschlagener Satellitenstart abgetan. Durch Geheimgespräche in China kommt es zu einer Vereinbarung eines Gip­fel­tref­fens, bei dem man sich über vertrauensbildende Maßnahmen Gedanken macht. Jenes Treffen gilt als Geburtsstunde der südkoreanischen „Sonnenscheinpolitik“. Seoul hilft Pjöngjang aus seiner katastrophalen Wirtschaftslage, indem er in nordkoreanische Produktionsstätte investiert. Hierbei ist die Hyundai-Fabrik, nördlich der gemeinsamen Grenze, das wichtigste Projekt. Südkoreanischen Journalisten dürfen erstmals in den Norden reisen. Auch der offizielle Verkehr zwischen den Grenzstationen der demilitarisierten Zone wird gestattet. Nordkorea bittet um Hilfe gegen die schlimmste Dürre seiner Zeit. Im Dezember 2001 löst in japanischem Hoheitsgebiet ein nordkoreanisches Spionageschiff eine diplomatische Krise aus. USA hat Beweise für ein verdecktes Programm zur Urananreicherung Nordkoreas. Pjöngjang besteht auf sein Recht Atomwaffen zu be­sitzen und sieht Bushs Äußerungen als halbe Kriegserklärung an. Marineschiffe beider Staaten liefern sich Juni 2002 den schlimmsten Schuss­wech­sel seit drei Jahren. Es entstehen neue Spannungen wegen des Atomprogramms in Nordkorea, da Pjöngjang den umstrittenen Reaktor Yongbyon wieder anficht, wodurch UN-Inspektoren ausreisen müssen. Nordkorea zieht sich im Januar 2003 aus dem Atomwaffensperrvertrag zu­rück. Es beginnen erneut Gespräche über jenes Atomprogramm. Der Start einer japanischen Weltraumrakete mit zwei Spionagesatelliten, welche vor allem die Militäraktionen Nordkoreas überwachen sollten, schlägt fehl, da sie gesprengt wird. Nordkorea erklärt, dass es die Atom­waf­fen zur Selbstverteidigung hergestellt habe. Die sechs Staaten vereinbaren, dass Nordkorea Energiehilfen, Öl und Sicherheitsgarantien erhält und im Ge­gen­zug dazu sein Atomprogramm aufgibt. Nordkorea testet im Juli 2006 eine Langstreckenrakete und meldet kurz darauf seinen ersten Atom­waf­fen­test. Ein Jahr später erklärt es sich endlich bereit, seine Atomeinrichtungen unbrauchbar zu machen. Die USA streicht Nordkorea von der Liste der Terrorismus unterstützenden Staaten. Pjöngjang schießt eine Weltraumrakete ab, wodurch der UNO-Sicherheitsrat seine Sanktionen ver­schärft. Am 14. April wird die Wiederaufnahme des Atomprogramms von Nordkorea verkündet. IAEO-Inspektoren werden des Landes verwiesen. Pjöngjang erklärt den Waffenstillstandsvertrag für "hinfällig". 2010 sinkt ein südkoreanisches Kriegsschiff aufgrund einer Explosion und Nordkorea wird dafür verantwortlich gemacht, jedoch schafft China es jene Schuldzuweisung im UNO-Sicherheitsrat zu verhindern. Chang Sung Taek wird stellvertretender Vorsitzender des mächtigen Verteidigungsrates und somit Vize-Armeechef. Kim Jong Il stirbt. Kim Jong Ils Sohn Kim Jong Un stand wenige Tage nach dessen Tod als Nachfolger an der Spitze des Staates fest.

Chronologische Kurzhistorie

1945
Teilung der koreanischen Halbinsel in Nord- und Südkorea.
1946
Gründung d. Koreanischen Arbeiterpartei.
1948
Ausrufung der „Republik Korea“ und der „Demokratischen Volksrepublik Korea“. Die Sowjets ziehen sich zurück.
1950
Süden erklärt seine Unabhängigkeit. Norden startet eine Invasion. Beginn des Koreakrieges.
1953
Waffenstillstandsabkommen beendet den Krieg.
4. Juli 1972
Wunsch der Wiedervereinigung Nord- und Südkoreas.
4. Sep. 1990
Erstes Treffen der Ministerpräsidenten beider Staaten.
1991
Beitritt beider Staaten in die Vereinten Nationen.
8. Jul. 1994
Präsident Kim Il Sung stirbt. Kim Jong Il übernimmt die Staatsführung.
1995
USA stimmen dem Bau beider Reaktoren zu.
5. Nov. 1996
Feuergefecht an der innerkoreanischen Grenze.
1998
Erneut das Ziel der Wiedervereinigung.
2001
Diplomatische Krise.
2002
Schusswechsel der Marineschiffe beider koreanischer Staaten.
Jan. 2003
Austritt Nordkoreas aus dem Atomwaffensperrvertrag.
9. Okt. 2006
Nordkorea meldet seinen ersten Atomwaffentest.
9. Feb. 2007
Einigung mit den USA wird bekannt gegeben.
Juli 2007
Nordkorea erklärt sich bereit seine Atomeinrichtungen unbrauchbar zu machen.
Okt. 2008
Streichung Nordkoreas von der Liste der Terrorismus unterstützenden Staaten
Feb. 2009
Abschuss einer Weltraumrakete Pjöngjangs. Waffenstillstandsvertrag von 1053 wird für „hinfällig“ erklärt.
Jun. 2010
Chang Sung Taek wird Vize-Armeechef.
17. Dez. 2011
Kim Jong Il stirb.
April 2012
erklärt sich Nordkorea offiziell zur Atommacht.

Feiertage

1. Januar
Neujahr
7. Februar
Neujahr nach dem Mondkalender
16. Februar
Tag des strahlenden Sterns, Kim Jong Il's Geburtstag
15. April
Tag der Sonne, Kim Il Sung's Geburtstag
25. April
Tag der Gründung der koreanischen Volksarmee
1. Mai
Tag der Arbeit (international)
24. Juni
Frühlingsfest
27. Juli
Tag des Sieges des vaterländischen Befreiungskriegs
15. August
Tag der Freiheit
9. September
Nationalfeiertag
10. Oktober
Tag der Gründung der Partei der Arbeit in Korea
27. Dezember
Tag der Sozialistischen Verfassung der DVRK